Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht, im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst bedingungslos. Dies bedeutete das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Europa war endlich vom Terror des Nationalsozialismus befreit. Der Zweite Weltkrieg forderte mit seinem Rassen- und Vernichtungskrieg mehr als 64 Millionen Menschenleben. Der Krieg, der von deutschem Boden ausging, brachte ein unvorstellbares Leid und Grauen über viele Teile der Welt. Unbeschreibliche Menschheitsverbrechen, wie der Holocaust zeigt die menschenverachtende Grausamkeit des Naziregimes.
Bereits Mitte April wurde Thüringen von den westlichen Alliierten befreit. Viele Thüringer wurden sich der Grausamkeiten der Nationalsozialistischen Diktatur bewusst. So mussten die Bürger der Stadt Weimar, auf Befehl US-Streitkräfte das KZ Buchenwald besuchen – viele waren erschüttert von den unmenschlichen Zuständen im Lager. Anfang Juni 1945 zogen sich die Westalliierten aus den von ihnen besetzten Gebieten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg zurück und die sowjetischen Truppen übernehmen diese Gebiete. Im Gegenzug werden von den Westalliierten die Westsektoren Berlins besetzt.
Die Menschen im befreiten Europa, hofften auf einen demokratischem Neuanfang und die Chance zum Neubeginn. Für viele osteuropäische Länder und die SBZ bedeutete dies, dass sie von einer Diktatur in die nächste wechselten, in eine neue Fremdherrschaft und Übergang zu neuer Abhängigkeit. Eine Diktatur die für viele Menschen wieder Leid bedeutet. Menschen wurden inhaftiert, gefoltert, in Gulags verschleppt und vertrieben. In Deutschland gingen nach der Gründung der DDR, 1949 die Repressionen durch die sowjetischen Besatzer und SED-Diktatur weiter. Ein demokratischer Neuanfang war erst nach der Friedlichen Revolution 1989/90 möglich. Bis dahin wurden diese Länder durch das sowjetische Regime dominiert und mussten sich an die Weisungen aus Moskau halten.
Dr. Peter Wurschi: „Umso wichtiger ist es, an die Gedenktage 8. Mai 1945 und 9. November 1989 zu begehen, an dem die Deutschen von den beiden Diktaturen des 20. Jahrhundert, auf unterschiedliche Weise befreit wurden. Der 8. Mai 1945 ist ein Tag der Befreiung. Er befreite von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Als Feiertag mahnt er uns in der deutschen Erinnerungskultur, die oft relativierten Verbrechen der Deutschen nicht zu vergessen. Zukünftige Generationen sollen von dem Gedenken partizipieren, die Zeitzeugen werden immer weniger und wir müssen jetzt gegen das Vergessen ankämpfen.“
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